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Baumsetzling in der Erde

Bäume pflanzen, CO2 kompensieren | 6 vertrauenswürdige Organisationen & wichtige Tipps

Eines steht mittlerweile fest: um die Klimaschutzziele noch zu erreichen, müssen wir nicht nur unseren CO2 Ausstoß reduzieren, sondern zusätzlich CO2 aus der Atmosphäre filtern. Dafür sind in den letzten Jahren Ideen für unterschiedlichste technische Lösungen entstanden – von gigantischen Solarspiegeln im Weltraum, über riesige CO2-Sauger bis hin zur weitflächigen Ausbringung von verwittertem Gestein. Dabei liegt die natürlichste Art CO2 zu kompensieren eigentlich auf der Hand: Bäume als natürliche CO2-Speicher pflanzen und erhalten. Seit Jahren gibt es daher eine wachsende Zahl von Projekten, die im großen Stil auf der ganzen Welt Bäume anpflanzen.

Was sich in der Theorie richtig und natürlich anhört, ist in der Realität oft nicht ganz so einfach. Denn nicht jedes Baumpflanzprojekt ist gleichermaßen nachhaltig und vertrauenswürdig. In diesem Beitrag zeigen wir dir, worauf du bei deiner CO2-Kompensation durch das Pflanzen von Bäumen achten kannst und geben dir ein paar Empfehlungen für vertrauenswürdige Organisationen.

WARUM SIND NICHT ALLE BAUMPLFANZPROJEKTE GLEICH GUT?

Nahaufnahme eines alten Baums
© Mali Maeder | Pexels

Die Aufnahmefähigkeit von CO2 ist grundsätzlich von zwei Faktoren abhängig: vom Alter und von der Art der Bäume. Das hängt damit zusammen, dass sie das CO2 in Form von Kohlenstoff, während der Photosynthese, in ihrem Holzkörper speichern. Je größer und älter die Bäume sind, destor mehr CO2 haben sie also aus der Atmosphäre absorbiert.

Das bedeutet, dass Bäume erst ab einem bestimmten Alter eine signifikante Menge an CO2 aus der Atmosphäre binden können. Um eine Tonne CO2 aufzunehmen muss eine Buche beispielsweise ca. 80 Jahre wachsen. Viele Baumpflanzprojekte versprechen zwar Bäume zu pflanzen, garantieren jedoch nicht die nachhaltige Bewirtschaftung der Waldflächen oder das Nachpflanzen abgestorbener Bäume – denn nur dadurch ist es möglich nachhaltig CO2 zu kompensieren.

Eine in den letzten Jahren häufiger aufkommende Kritik an Projekten wie bspw. Plant for Planet (die u.a. für Bitburger, L’Oreal, Rewe oder Ritter-Sport Wälder pflanzen) ist zudem die intranspante Bilanz gepflanzter Bäume, in der teilweise abgestorbene Setzlinge oder gar nicht nutzbare Flächen einkalkuliert wurden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den nicht jedes Baumpflanzprojekt berücksichtigt, ist die nachhaltige Entwicklung vor Ort. Denn auch soziale Standards sowie die Frage, ob die gepflanzten Bäume das lokale Ökosystem fördern, sind zentral für die Sinnhaftigkeit der Projekte.


DARAUF SOLLTEST DU BEI INITIATIVEN ZUM BÄUME PFLANZEN ACHTEN

Frau pflanzt einen Setzling
© Dmitry Dreyer | unsplash

Ein relevantes Kriterium auf das du bei der Auswahl einer Initiative zum Bäume pflanzen achten solltest ist Transparenz. Stelle dir selbst folgende Fragen:

  • Ist für dich konkret nachvollziehbar, was mit deinem Geld passiert?
  • In welcher Region pflanzt die Organisation Bäume und welche Baumarten werden genutzt?
  • Wird deutlich, ob und wie der langfristige Erhalt der Bäume sichergestellt ist?
  • Spielen soziale Standards bzw. die Einbindung in lokale Ökosysteme eine Rolle?

Zusätzlich zu den Angaben auf ihren Webseiten verwenden einige Organisationen auch Siegel, wie zum Beispiel „The Gold Standard“ oder „Verra„. Beide garantieren sowohl soziale Standards als auch die Nachhaltigkeit der Bepflanzung. Werden Siegel genutzt, die dir unbekannt sind, solltest du nachschauen, wofür das jeweilige Siegel steht.

Viele Organisationen bemühen sich mittlerweile nicht nur um die Anpflanzung neuer Bäume und deren Bewahrung, sondern haben zusätzlich den Erhalt bereits bestehender Waldflächen in ihre Aktivitäten mit aufgenommen. Dies ist definitiv ein zusätzlicher Pluspunkt, den du bei der Wahl berücksichtigen kannst.


DIESE PROJEKTE KANNST DU GUTEN GEWISSENS UNTERSTÜTZEN

Frau steht im Wald
© John Mark Arnold | Pexels

ECOSIA

Die grüne Suchmaschine ist eine fantastische Möglichkeit, dich ohne Kosten an der Pflanzung von Bäumen zu beteiligen. Zur Finanzierung verwendet Ecosia Einnahmen aus Suchanzeigen und stellt auf ihrer Webseite alle ihre Projekte transparent vor.

FAIRVENTURES WORLDWIDE

Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Stuttgart setzt sich für die Wiederaufforstung von degradierten Flächen in den Tropen ein. In Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und -bauern in Indonesien und Uganda entstehen dabei nachhaltige Wälder aus Nutzhölzern und Nahrungsmitteln. Diese ermöglichen den Menschen vor Ort ein gesichertes Einkommen, tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei und wirken dem Klimawandel entgegen.

BERGWALDPROJEKT

Ziel des Vereins ist der Schutz, Erhalt und die Pflege von Wäldern. Dafür hat der Verein viele Projekte (u.a. zur Bepflanzung) initiiert, in denen Freiwillige (also auch du) in Bergwäldern, Mooren und Freilandbiotopen in ganz Deutschland aktiv werden können.

EDEN REFORESTATION PROJECTS

Die internationale Organisation betreibt Baumpflanzprojekte von Haiti bis Indonesien, fördert dabei aktiv die lokale Bevölkerung durch faire Löhne und bezieht auch die positiven Effekte auf die lokale Tier- und Pflanzenwelt mit ein.

PRIMAKLIMA

Der Verein setzt sich bereits seit 1991 international für nachhaltige Aufforstung ein. Dabei spielen ökologische und soziale Standards ebenso wie ein hohes Maß an Transparenz eine entscheidende Rolle.

RETTET DEN REGENWALD

Die Deutsche Umweltorganisation setzt sich bereits seit 1988 für den Erhalt des Regenwaldes ein und bezieht dabei auch den Schutz der indigenen Bevölkerung und deren Lebensräume mit ein.

Zusätzliche Infos sowie weitere empfehlenswerte Baumpflanzprojekte findest du übrigens bei Utopia.


Viel Spaß beim Bäume pflanzen und CO2 kompensieren wünscht dein Team von vostel.de


2 Kommentare

    • Sebastian 13.01.23 - 16:32

      Hallo Raja, vielen Dank für die Ergänzung. Es ist natürlich toll, wenn Bäume nicht für ein paar Tage im Jahr gefällt werden sondern danach weiterleben können!

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