Werde E-Mentor:in | Digitales Sprach-Tandem für Geflüchtete

Um sich in einem neuen Land zurechtzufinden, Ressentiments abzubauen und sich persönlich weiterzuentwickeln, ist Austausch das A und O. Ein Tandem besteht aus einem oder einer Mentor*in und einem oder einer Mentee, also einem Menschen mit Fluchterfahrung.

Sowohl Mentees als auch Mentor*innen haben häufig einen durchgeplanten Alltag und manchmal sehr unterschiedliche Rythmen. Menschen in Schichtarbeit, die ihre mühsam erarbeiteten Deutschkenntnisse nicht verlieren möchten mit Muttersprachlern zusammen zu bringen, die einen 9-to-5 Job haben, ist z.B. manchmal schwierig bis unmöglich. Für solche Situationen und natürlich alle, die einfach Bock auf digital haben oder sich davor scheuen, direkt persönlich mit einer neuen Person zusammen zu treffen, bieten wir Online-Tandems an.

Unsere Mentor*innen berichten begeistert davon, Freunde und Freundinnen jenseits der üblichen Bubble gefunden zu haben, abstraktes Weltgeschehen auf einmal begreifbar zu finden oder auch einfach eine wirklich gute Zeit mit ihrem Tandem zu haben.

Wir vom Projekt-Team wählen den oder die Mentee aus und tun alles damit ihr gemeinsam eine wert- und wirkungsvolles Tandembeziehung aufbauen könnt. Wenn es mal nicht funkt, dann steht einem neuen Versuch auch nichts im Weg.

Von uns, für euch, mit euch:

• Online-Workshops und Trainings unseres Netzwerks (MentorRing Hamburg) z.B. zu Antirassismus
• Digitale oder hybride Treffen mit anderen Mentor*innen (4x im Jahr)
• Online-Sprachcafé (alle zwei Wochen)
• Wöchentliche Sprechstunde

Deine Aufgaben

Hat sich ein Tandem-Paar gefunden, trifft es sich unabhängig etwa einmal wöchentlich für ein bis zwei Stunden online, z.B. per Videochat. Wie ihr diese Zeit verbringt, ist ganz unterschiedlich und muss sich nicht auf das Deutschlernen beschränken - ihr könnt gerne kreativ mit dem Format umgehen, es um andere Medien erweitern oder einfach Schiffe versenken spielen.

Ihr entscheidet, das Tandem-Team steht euch bei Bedarf immer beratend und begleitend zur Seite. Bei einem Online-Tandem beraten wir euch natürlich insbesondere zu digitalen Tools.

Kompetenzen und Voraussetzungen

Als Mentor*in gehst du im Idealfall eine längerfristige Patenschaft mit einem Menschen mit Fluchtgeschichte ein. Daher sind uns folgende Dinge wichtig:

1. Offenheit gegenüber allen Menschen egal welcher Herkunft, Religion, sexueller Identität oder welchen Geschlechts
2. Sensibilität gegenüber der Geschichte anderer Menschen
3. Du solltest einmal die Woche Zeit haben und verlässlich sein – zwei zentrale Faktoren für eine gelungene Patenschaft
4. Du solltest Deutsch auf gutem oder erstsprachlichem Niveau sprechen und das Leben in Deutschland gut kennen.
5. Bereitschaft, in der Partnerschaft einen aktiven Part einzunehmen
6. Du musst kein Digitalnerd sein, solltest aber Lust haben, dich mit digitaler Kommunikation zu beschäftigen.

Du solltest also folgende Punkte mehrheitlich mit "ja" beantworten können:

• Ich habe einmal die Woche Zeit, mich online mit meinem Mentee zu treffen.
• Ich kenne mich mit Onlinekommunikations-Tools aus oder habe Lust mich damit zu beschäftigen
• Ich bin offen und verlässlich.
• Ich bin in einer stabilen Lebensphase und habe zumindest 6 Monate Zeit.
• Ich bin bereit Verantwortung zu übernehmen.
• Ich bin sensibel im Umgang mit Problemen.
• Ich habe schon erste Erfahrungen mit Menschen mit Fluchthintergrund gemacht oder bin bereit mich über die Situation Geflüchteter zu informieren.
• Ich bin über 18 Jahre alt.
• Ich spreche gut bis sehr gut Deutsch und kenne mich in Deutschland gut aus.

Zeitaufwand

Hat sich ein Tandem-Paar nach einem Probetreffen gefunden, trifft es sich unabhängig von uns als Organisation etwa einmal wöchentlich für ein bis zwei Stunden i.d.R. per Videochat. Was in dieser Zeit unternommen wird, ist ganz unterschiedlich und muss sich nicht auf das Deutschlernen beschränken. Am Anfang überlegen wir uns gemeinsam ein mögliches Ziel, dann bestimmt das Tandem selbst, wie es seine Zeit verbringt. Wir stehen dabei beratend und begleitend zur Seite.

Dieses Engagement ist ortsunabhängig.

Das Bürgerhaus Wilhelmsburg wurde 1985 unter Trägerschaft der Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg eröffnet. Es ist Tagungszentrum und gleichzeitig Ort der Begegnung, Kulturforum, Haus (inter)kultureller Bildung.