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Was ist intersektionaler Feminismus und wie setzt du dich dafür ein?

“Gleichberechtigung gibt es doch schon längst” wird immer noch gerne behauptet. Trotzdem gehen unzählige Personen unter anderem am 8.März – dem internationalen Frauentag beziehungsweise dem feministischen Kampftag – auf die Straße, um ganz grundlegende Dinge zu fordern. Sie fordern eine Welt, in der klinische Studien nicht zum größten Teil an Männern ausgeführt werden und der Bundestag nicht zu 68,8% aus Männern besteht. Sie fordern gleiche Chancen bei Bewerbungsprozessen, gleichen Lohn und Sichtbarkeit von Care-Arbeit. Sie fordern sexuelle Selbstbestimmung und ein Vorgehen gegen geschlechterspezifische Gewalt. Sie fordern das und noch viel mehr und zeigen der Welt, wie aktuell und wie nötig Feminismus ist. 

    1. Feminismus – nicht nur für Weiße Cis-Frauen
    2. Was ist intersektionaler Feminismus?
    3. Die Straßenkreuzung als Sinnbild des intersektionalen Feminismus
    4. So kannst du dich für intersektionalen Feminismus engagieren

Feminismus – nicht nur für Weiße Cis-Frauen

Dabei gibt es nicht den einen Feminismus. Vielmehr besteht er aus vielen verschiedenen Strömungen, die sich mal mehr und mal weniger ähneln. Heutzutage nimmt besonders die Bedeutung des intersektionalen Feminismus immer mehr zu und das zu Recht. Denn er macht die Vielschichtigkeit von Diskriminierung sichtbar und plädiert dafür, dass Feminismus nicht nur Weißen, nicht-behinderten, heterosexuellen Cis-Frauen die Türen zur Gleichberechtigung öffnet. 

Was genau intersektionaler Feminismus bedeutet, zeigen wir dir im Folgenden. Darüber hinaus möchten wir dir eine Reihe an Möglichkeiten und konkreten Projekten vorstellen, in denen du dich für mehr Gleichberechtigung im Sinne des intersektionalen Feminismus engagieren kannst.

Was ist intersektionaler Feminismus?

Die grundlegende Idee hinter dem intersektionalen Feminismus ist es, Leerstellen bei der Betrachtung von Diskriminierung sichtbar zu machen. Es gibt also nicht nur den einen Grund, der für Diskriminierung verantwortlich ist. Sondern, es stehen sich mehrere potentiell von Diskriminierung betroffene Dimensionen gegenüber. So werden beim intersektionalen Feminismus neben der Geschlechterungerechtigkeit auch alle anderen betrachtet. 

Dazu gehören beispielsweise Alter, Gewicht, Hautfarbe, Ethnie, Klasse, Migrationsgeschichte, Religion, Behinderung, sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität und viele mehr. Diese Dimensionen stehen in Wechselwirkung zueinander und können sich sogar gegenseitig verstärken. Man spricht dabei im intersektionalen Feminismus von einer mehrdimensionalen Diskriminierung. 

Die Straßenkreuzung als Sinnbild des intersektionalen Feminismus 

"Wir neigen dazu, über Ungleichheit aufgrund von Rassifizierung zu sprechen, als sei sie getrennt von Ungleichheit aufgrund von Geschlecht, Gesellschaftsschicht, Sexualität oder Einwanderungsgeschichte. (Kimberlé Crenshaw)
Quelle: UN WOMEN DEUTSCHLAND

Die amerikanische Rechtsprofessorin Kimberlé Crenshaw prägte den Begriff des intersektionalen Feminismus bereits 1989 und nutze das Beispiel der Straßenkreuzung (engl. intersection), um sichtbar zu machen, dass Diskriminierung aus mehreren Richtungen gleichzeitig kommen kann. Eine Person wird dabei in dieser Verkehrssituation positioniert. Je betroffener von verschiedenen Diskriminierungsarten eine Person ist, desto mittiger auf der Kreuzung befindet sich diese und desto höher ist das Risiko für diese durch den Verkehr beziehungsweise durch die Diskriminierung, der sie ausgesetzt ist. 

Eine schwarze Frau, besonders wenn sie noch weiteren Formen von Diskriminierung ausgesetzt ist, weil sie beispielsweise behindert ist und queer, wäre demnach inmitten dieser Verkehrskreuzung positioniert und Diskriminierung aus mehreren Richtungen ausgesetzt. Weiße Männer, solange sie nicht durch andere Dimensionen der Diskriminierung betroffen sind, würden sicher auf dem Gehweg stehen. 

Wenn du mehr über das Thema lesen oder hören möchtest, bekommst du viele Informationen und Hintergründe auf der Seite der UN WOMEN Deutschland, beim Gunda-Werner-Institut oder du hörst dir einfach direkt einen Ted Talk von Kimberlé Crenshaw an.

So kannst du dich für intersektionalen Feminismus engagieren

Wenn du dich für intersektionalen Feminismus stark machen möchtest, dann kannst du das in deinem Engagement auf verschiedensten Wegen tun. 

So kannst du beispielsweise einen Laufsportverein unterstützen, der Flinta*-Personen ein zyklusorientiertes Lauftraining bietet. Du kannst aber auch alleinerziehende Mütter bei Renovierungsarbeiten unterstützen oder sehbehinderte Frauen im Alltag begleiten. Andererseits kannst du auch Frauen mit Migrationsgeschichte unterstützen, indem du ihnen das Radfahren beibringst oder ihnen ein*e gute Tandempartner*in bist. Oder du engagierst dich, indem du queeren Geflüchteten Deutsch beibringst. 

Alle diese Engagementmöglichkeiten und viele weitere findest du auf vostel.de.


Dein Team von vostel.de wünscht dir viel Spaß bei deinem feministischen Engagement!


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