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Tipps zur erfolgreichen Freiwilligensuche

Erfolgreiche Freiwilligensuche – 6 Tipps für ein ansprechendes Engagementangebot

Die Nutzung von digitalen Engagementplattformen, wie die der Aktion Mensch oder vostel.de, zur erfolgreichen Freiwilligensuche wird bei Organisationen immer beliebter. Damit eure Suche über diese Kanäle aber auch wirklich erfolgreich ist, solltest du bei der Erstellung eurer Engagementausschreibung auf ein paar Punkte achten. Denn: Sie ist das Aushängeschild eurer Organisation und demzufolge der erste Eindruck, den interessierte Freiwillige von eurer Arbeit erhalten. Es lohnt sich also etwas Zeit und Mühe in die Erstellung zu stecken, um ein möglichst ansprechendes Engagementangebot zu gestalten.

Der Aufwand lohnt sich nachweislich

Wir stellen immer wieder fest, dass attraktiv gestaltete und ansprechend formulierte Engagementangebote auf vostel.de deutlich häufiger aufgerufen werden, als weniger liebevoll oder nicht ausreichend befüllte Engagementangebote. Das bedeutet natürlich auch, dass diese eher tristen Ausschreibungen weniger Anfragen von Freiwilligen erhalten, als die ansprechend gestalteten.

Deswegen möchten wir dir im Folgenden für die erfolgreiche Freiwilligensuche ein paar Tipps und Tricks zur textlichen und inhaltlichen Gestaltung von Engagementangeboten auf digitalen Engagementplattformen, wie z.B. vostel.de mit an die Hand geben. Am besten liest du diese Anleitung einmal vollständig durch und nimmst sie dann bei der Erstellung eures Freiwilligengesuchs noch einmal zur Hand.

    1. Interesse wecken: Wähle einen ansprechenden Titel
    2. Eindruck machen: Mit dem richtigen Titelbild
    3. Erwartungsmanagement: Beschreibe die Tätigkeit, Anforderungen und Vorteile
    4. Kommunikations-ABC: Mit der Ansprache die richtigen Menschen erreichen
    5. Richtig gefunden werden: Verwende passende Filter
    6. Der direkte Weg zum Ziel: Verwende klare CTAs

1. Interesse wecken: Wähle einen ansprechenden Titel

Wie auch schon in der Einleitung zu diesem Blogartikel beschrieben, ist der erste Eindruck und damit verbunden ein prägnanter Titel das A und O um Freiwillige anzusprechen. Über die Jahre hinweg hat sich eine bestimmte “Formel” auf unserer Plattform etabliert, die den größten Erfolg bei der Suche nach Freiwilligen erzielt:

Titel = nominalisiertes Verb der Tätigkeit + Objekt + Zielgruppe

Weshalb diese „Formel“ so gut funktioniert? Freiwillige haben sofort ein Bild davon, was ihre Aufgaben sein und welche Personengruppen sie dabei unterstützen werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist folgender Titel:

Beispiel: „Zubereitung von Speisen in einer Notunterkunft für Obdachlose“

Interessierte Freiwillige verstehen sofort, was ihre grundsätzliche Aufgabe sein wird (das Zubereiten von Speisen) und welche Personen sie bei diesem Engagement unterstützen werden (obdachlose Menschen). Ein eindeutiger und einfach zu verstehender Titel kann von großem Vorteil für dich und deine Organisation sein, wenn Interessierte durch eine große Anzahl von Engagementangeboten stöbern und ihnen euer Titel direkt ins Auge fällt oder im Gedächtnis bleibt.

2. Eindruck machen: Mit dem richtigen Titelbild einen ersten Einblick ins Engagement geben

Ganz nach dem Motto “Das Auge isst mit” ist es auch bei eurem Engagementangebot wichtig auf ein möglichst gutes Erscheinungsbild zu achten. Dazu gehören Bilder, insbesondere euer Titelbild, welches von Freiwilligen neben dem Titel als Erstes gesehen wird. 

Aus unserer Erfahrungen ist es am effektivsten, wenn du zur optischen Gestaltung eures Engagementangebotes 1-3 ansprechende Bilder – am besten im Querformat und in hoher Qualität – auswählst. Kombiniere dabei gerne Bilder, die das Engagement widerspiegeln (Tätigkeit, die Zielgruppe, andere Freiwillige im Engagement). Euer Engagementangebot wird direkt viel interessanter und ansprechender für die interessierten Freiwilligen wirken!

Natürlich kann es sein, dass du selbst keine passenden Bilder besitzt. In diesem Fall lohnt es sich von folgenden Online-Bilderdatenbanken kostenlos und ohne Registrierung Bilder zu beziehen: UnsplashPixabay & Pexels & Freepik.

3. Erwartungsmanagement: Beschreibe die Tätigkeit, Anforderungen und Vorteile für Ehrenamtliche

Die Beschreibung der Tätigkeit(en), Anforderungen und Vorteile für Ehrenamtliche ist ein inhaltlich besonders wichtiger Teil eurer Ausschreibung. Je konkreter du ihn formulierst, desto besser können Freiwillige anhand der gegebenen Informationen abschätzen, ob sie euren Vorstellungen und Anforderungen entsprechen und desto passender werden auch die Anfragen sein, die ihr von Interessierten erhaltet. Eine möglichst genaue Beschreibung ist also ein wichtiger Teil einer erfolgreichen Freiwilligensuche. Versuche also nicht zu allgemein zu formulieren, sondern werde konkret, indem du zum Beispiel schreibst „Diese Aufgaben erwarten dich bei uns:…“ oder „Folgende Anforderungen solltest du erfüllen:…“.

Achte bei deiner Ausschreibung auch auf folgende drei Punkte:

  1. Beantworte in deiner Beschreibung auf jeden Fall diese Fragen: Was passiert genau?Was sind die genauen Aufgaben? Wann und wo findet das Engagement statt? Und mit welchem zeitlichen Aufwand ist es verbunden?
  2. Versuche Fachbegriffe, interne Bezeichnungen eurer Organisation sowie Abkürzungen zu vermeiden, um das Engagementangebot auch für Außenstehende oder noch nicht so erfahrene Freiwillige verständlich zu halten.
  3. Ergänze zusätzliche Informationen, die die Freiwilligen bei ihrem Engagement erwarten. So zum Beispiel Weiterbildungs- oder Teambuilding-Angebote, gezahlte Aufwandsentschädigungen, Fahrtkosten die übernommen werden, oder, oder.

4. Kommunikations-ABC: Mit der richtigen Ansprache die richtigen Menschen erreichen

4.1 Formuliere freundlich, direkt & strukturiert

Gerade wenn euer Engagementangebot auf einer Plattform neben vielen weiteren EAs erscheint, ist es besonders wichtig, dass es auffällt und das Interesse der “Suchenden” weckt. Wenn du folgende Tipps und Kniffe beachtest, sollte das aber gar kein Problem sein.

Fordere nicht, sondern biete an

Formulierungen wie „Du könntest uns dabei unterstützen…“, „Wir würden uns freuen/wären dankbar, wenn du …“, „Deine Aufgaben wären….“ vermitteln Freiwilligen den Eindruck (und hoffentlich auch die Tatsache), dass sie ein ein Mitsprache- und Gestaltungsrecht ihrer Aufgaben haben, während Einleitungssätze wie “Du wirst uns dabei unterstützen…”, oder “Du musst die Aufgabe…” fordernd wirken können. Ehrenamtliche könnten so denken, dass sie reine Pflichterfüllende sind, was bei einem freiwilligen Engagement, selbstverständlich nicht der Fall sein sollte. Deshalb: Biete in eurer Ausschreibung an, anstatt zu fordern.

Spreche die Freiwilligen direkt an

Jeder Mensch wird lieber direkt adressiert (“Du könntest die Aufgabe übernehmen…“, “Als Freiwillige*r kannst du gerne…”) als in der dritten Person angesprochen zu werden („Die Freiwilligen übernehmen die Aufgabe, …“, “Der Freiwillige sollte Erfahrungen im Bereich… mitbringen”). Direkte Ansprachen sind einfach viel einladender und führen dazu, dass sich die Freiwilligen von Anfang an mit der Arbeit und den Aufgaben identifizieren können.

Formuliere kurz & deutlich und vermeide Wiederholungen

Selbstverständlich ist es wichtig, dass Interessierte Lust und Spaß daran haben, euren Text zu lesen. Fasse dich also nicht zu lange, formuliere Erwartungen und Angebote deutlich und vermeide, identische Informationen zu wiederholen.

4.2 Achte auf Political Correctness

Besonders für junge Freiwillige gewinnt die Forderung nach interkultureller Offenheit und Political Correctness zunehmend an Relevanz und kann somit ausschlaggebend bei der Auswahl eines Engagementangebotes sein. Daher empfehlen wir euch, eine gendergerechte Sprache zu verwenden und bestimmte Personengruppen korrekt zu benennen. 

Verwende gendergerechte Sprache

Es ist deiner Organisation natürlich selbst überlassen, auf welche Art und und Weise ihr dies umsetzt. Wir selbst achten sehr auf eine inklusive Schreib- (und Sprech)weise, um möglichst viele Menschen anzusprechen und zu erreichen. Dabei haben wir uns für die Schreibweise mit Sternchen entschieden, da sie auch trans* Menschen einbezieht und in Aktivist*innen- und LGBTQ*-Kreisen genutzt wird. Hier ein Beispiel zum besseren Verständnis:

  • Singular: „der/die Designer*in“
  • Plural: „den Designer*innen“  
  • Dativ: „mit eine/r/m professionelle/r/m Designer*in“

Ein kleiner Trick, um das explizite Gendern via Stern * oder Slash / oder Doppelpunkt : zu umgehen, ist das Nutzen von neutralen Worten. Beispielsweise könntest du “Studenten und Studentinnen” zu “Studierenden” ändern. Dadurch ersparst du dir etwas Zeit und dein Inserat gewinnt an Lesbarkeit dazu, wodurch euer Engagementangebot interessanter für Freiwillige wird.

Benenne Personengruppen korrekt

Außerdem achten wir sehr darauf, bestimmte Personengruppen richtig zu benennen. So sprechen wir unter anderem nicht von „Flüchtlingen“, “Behinderten” und “Ausländer*innen”, sondern nutzen lieber Begriffe wie „Menschen mit Fluchthintergrund“, “Menschen mit Behinderung” und “Menschen mit Migrationsgeschichte”. Die richtige Benennung von Personengruppen, ist ein wichtiger Bestandteil sensibler Sprache. Oftmals sind die Begriffe, die wir nutzen von Personen dieser Gruppen selbst gewählt oder sie stellen die Menschen und nicht ihre Erfahrungen und/oder Hintergründe in den Vordergrund.

Weitere Beispiele für die politisch korrekte Benennung verschiedener Personengruppen findest du im „Campaigning Bootscamp“ von Aktion Mensch.

5. Richtig gefunden werden: Verwende passende Filter

Wenn du auf Engagementplattformen wie vostel.de ein Engagementangebot anlegst, wirst du meist gefragt, welche Zielgruppen und Themenfelder es umfasst. Viele Organisationen tendieren dazu, ihr Engagementangebot möglichst allen Zielgruppen/Themenfeldern zuzuordnen – der Gedanke dahinter ist häufig, dass mit der Arbeit der Organisation ja direkt oder indirekt sämtliche Zielgruppen erreicht und viele Themenfelder abgedeckt werden. 

Außerdem besteht die Hoffnung, dass Freiwillige so mit jeder Suche auf das EA aufmerksam werden. Jedoch ist es für die Suchenden eher frustrierend, wenn sie – egal welchen Filter sie setzen – immer alle Engagementmöglichkeiten angezeigt bekommen. Denn eigentlich möchten sie bei ihrer Suche ja sehr konkrete und passende Ergebnisse erhalten. Dabei ist von Vorteil kurz zu reflektieren, welche Tätigkeiten von dem/-r Freiwilligen übernommen werden sollen und welcher Zielgruppe damit geholfen wird.

Kurz und knapp: Wähle nur die Filter aus, die direkt etwas mit dem Engagementangebot zu tun haben. 

6. Der direkte Weg zum Ziel: Verwende klare CTAs

CTAs oder auch „Call to actions“ (übersetzt: „Handlungsaufforderungen“) sind kleine Textbausteine, die (zum Beispiel Webseiten-Besucher*innen) zu einer direkten Handlung auffordern sollen. Du kannst und solltest dir diese Art der Aufforderungen auch für euer Engagementangebot zu nutze machen, um Interessierte zu einer Interaktion mit eurer Ausschreibung zu motivieren. Dafür kannst du zum Beispiel Sätze wie „Melde dich bei uns und werde Teil unseres Teams!“, „Schreibe uns jetzt eine Nachricht!“ oder „Melde dich jetzt zum Einsatztermin an.“ ans Ende deines EAs setzen und so die Interessierten nochmal direkt ansprechen und zu einer Handlung auffordern.


Wir hoffen, dass du durch den Artikel einen guten Überblick für die Gestaltung eines Engagementangebots erhalten hast. Bei Fragen kannst du uns jederzeit auch einfach unter hello@vostel.de kontaktieren oder an unseren Online-Sprechstunden teilnehmen.  

Dein Team von vostel.de


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