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Klimastreik

Generalstreik am 20. September – Warum wir vostel.de für einen Tag dicht machen

Schon seit über einem Jahr schwänzt die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg jeden Freitag die Schule und streikt für mehr Klimaschutz und die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens. Innerhalb diesen Jahres hat sich einiges getan. Weltweit haben sich Millionen Schüler*innen und Studierende den Protesten angeschlossen. In ganz Deutschland wurden Ortsgruppen der Fridays For Future-Bewegung gebildet. Und über 27.000 Wissenschaftler*innen haben sich zu den Zielen der Streikenden bekannt. Die Antworten der Politik reichen von Ignoranz, Gleichgültigkeit bis hin zu freundlichem Zuspruch oder Sympathiebekundungen. Alle haben aber eins gemeinsam: Sie zeigen deutlich, dass die Dringlichkeit der Thematik noch nicht erkannt wurde.

„Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein Horror-Szenario der Zukunft, wir stecken schon mittendrin.“

Was meinen wir, wenn wir von Dringlichkeit sprechen? Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein Horror-Szenario der Zukunft, wir stecken schon mittendrin. Laut dem Weltklimarat IPCC hat sich die Erde seit Beginn der Industrialisierung schon um durchschnittlich 1 Grad erwärmt und nach derzeitigen Prognosen steuern wir fröhlich auf eine 4° Erwärmung zu. Wenn es die Weltgemeinschaft jetzt noch schaffen will, einen Temperaturanstieg von höchstens 1,5 Grad (wie im Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen) einzuhalten, seien „schnelle, weit reichende und nie dagewesene Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft“ notwendig – so der IPCC Bericht aus 2018. Ohne diese Veränderungen sieht es schlecht aus für uns. 

Was meinen wir, wenn wir von “schlecht aussehen” reden? Um nur ein paar Buzzwörter in den Raum zu werfen: Dürren, Hungersnöte, Massenflucht und Kriege. Was für viele Menschen bereits jetzt grausame Realität ist, wird um sich greifen und sich ausbreiten. Sämtliche Regionen der Welt – langfristig auch die des bisher fast verschonten globalen Nordens – werden unter extremen Wetterereignissen, Artensterben und sozialen Spannungen leiden.

„Nur eins ist sicher: kippt nur eines dieser Elemente, wird es unsere Erde, wie wir sie jetzt kennen, nicht mehr geben.“

Unser Erdsystem kennt insgesamt sieben Kippelemente. Hierzu gehören das Abschmelzen des arktischen Meereises, das Erlahmen der atlantischen Zirkulation und das Auflösen der Methan-Speicher in unseren Permafrostböden. Wird nur eines dieser Elemente durch äußere Einflüsse in einen neuen Zustand versetzt, löst das Veränderungen aus. Diese Veränderungen sind nicht vorhersehbar –  und auch nicht umkehrbar. Nur eins ist sicher: kippt nur eines dieser Elemente, wird es unsere Erde, wie wir sie jetzt kennen, nicht mehr geben. 

„Die Wirtschaft trägt nicht nur große Mitschuld am Klimawandel. Ihr Tun ist auch Grund dafür, dass die Politik Verantwortung abgibt und keinen ambitionierten Klimaschutz verfolgt.“

Demo mit vielen Klimaaktivisten, u.a. mit einem Schild der Entrepreneurs for Future
Fotocredit: UnternehmensGrün, Jörg Farys

Was wir also tun? Wenn wir von #FridaysForFuture und #Klimastreik reden, geht es schon lange nicht mehr nur um Schüler*innen , die am Freitag nicht zur Schule gehen. Wir reden von unserem kleinsten gemeinsamen Nenner: der Grundlage unseres Lebens. Lang genug haben die Schüler*innen den Kampf für mehr Klimaschutz alleine geführt. Nachdem sich inzwischen Parents For Future und Scientist For Future mit den Streikenden solidarisiert haben, freuen wir uns, nun auch als Unternehmen Stellung zu beziehen. Als Teil der Entrepreneurs For Future werden wir uns am 20. September bei den Protesten einbringen. Denn wir finden, dass vor allem die Wirtschaft ein klares Zeichen setzen muss. Sie trägt nicht nur große Mitschuld am Klimawandel. Ihr Tun ist auch Grund dafür, dass die Politik Verantwortung abgibt und keinen ambitionierten Klimaschutz verfolgt.

„Über 2400 Unternehmer*innen, Gründer*innen und Selbstständige setzen sich bereits für eine neue Form des Wirtschaftens ein.“

Die Initiative Entrepreneurs for Future, die unter anderem vom Bundesverband der grünen Wirtschaft Unternehmensgrün, dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschlands und dem Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft initiiert wurde, konnte inzwischen über 2400 andere Unternehmer*innen, Gründer*innen und Selbstständige zusammen bringen, die sich für eine neue Form des Wirtschaftens einsetzen. Gemeinsam wollen wir die Politik dazu bringen, sich klar zu den Ergebnissen und Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens zu bekennen. Und wir möchten den Druck auf sie erhöhen, die Rahmenbedingungen für sozial und ökologisch nachhaltigere Alternativen des Wirtschaftens zu verbessern.

Hierfür werden wir am 20. September bei vostel.de streiken und uns gemeinsam mit den #EntrepreneursForFuture den weltweiten Protesten für mehr Klimaschutz anschließen. Wenn in New York der UN Klimagipfel seinen Auftakt hat und in Berlin das Klimakabinett tagt, werden wir unser Büro abschließen und mit unserem ganzen Team auf die Straße gehen und laut sein. Für eine Zukunft, in der Leben möglich ist. Davon reden wir nicht nur, dafür streiken wir. Und wenn es sein muss auch immer und immer wieder.


Quelle: https://einhorn.my/klimastreik/

Was ihr tun könnt? Lasst alles stehen und liegen, nehmt euch einen Tag frei und kommt zum Streik. Es soll der größte Klimastreik werden, den unsere (brennende) Erde bislang gesehen hat. Oder noch besser: Überzeugt eure Arbeitgeber*innen, sich den #EnterpreneuersForFuture anzuschließen, und ihren Mitarbeiter*innen an dem Tag für den Klimastreik freizugeben. Wir fänden es bombastisch, wenn noch viele weitere Unternehmen für einen Tag dicht machen, ihre Läden und Online Shops schließen und die Politik zum Handeln auffordern.

Seid ihr dabei? Hier findet ihr Streiks in eurer Nähe. 




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