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Finde dein Ehrenamt auf

4 Tipps für dein Ehrenamt mit behinderten Menschen

Was haben Frida Kahlo, Stevie Wonder, Stephen Hawking, Michael J. Fox, Alex Zanardi und Raul Krauthausen gemeinsam? Richtig, es sind beeindruckende Menschen, die außerdem mit einer körperlichen, geistigen und/oder psychischen Behinderung leben oder gelebt haben. Was diese Beispiele zeigen sollen, ist die Tatsache, dass bei behinderten Menschen viel zu häufig die Behinderung als prägnanteste Eigenschaft wahrgenommen wird und der beeindruckende Mensch aus dem Blick gerät. Was Menschen mit Behinderungen einschränkt sind aber meist nicht ihre körperlichen, geistigen und/oder psychischen Eigenschaften – an diese haben sie sich häufig schon ziemlich gut gewöhnt – sondern vor allem die Barrieren im Alltag, die sie behindern und damit überhaupt erst einschränken. Hinzu kommt nicht selte eine gewisse Stigmatisierung durch Mitmenschen. Damit du gut auf dein Ehrenamt mit behinderten Menschen vorbereitet bist, haben wir dir hier 4 Tipps zusammengestellt.

Bild: Pexels

1. Überdenke deine Haltung

Wie bereits beschrieben verlieren wir immer noch viel zu häufig die unzähligen anderen Eigenschaften aus dem Blick, sobald wir behinderten Menschen begegnen. Mache dir deshalb vor deinem Ehrenamt klar, dass du dich für vielseitige Menschen engagieren möchtest und nicht für ihre Behinderung. Menschen mit Behinderung wollen von dir keine Sonderbehandlung, sondern Akzeptanz. Sie brauchen kein Mitleid, sondern freuen sich über deine Zeit und Aufmerksamkeit.

Ganz viele Inspirationen zum Überdenken der eigenen Haltung findest du auf dem Blog von Raul Krauthausen, auf dem viele behinderte Menschen selbst zu Wort kommen und aktuelle Fragestellung rund um Behinderung in der Gesellschaft thematisiert werden.

Bild: Pexels

2. Sei einfühlsam

Ein Ehrenamt mit körperlich, geistig und/oder psychisch behinderten Menschen braucht vor allem Einfühlungsvermögen und einen sehr achtsamen Umgang mit ihnen und mit dir selbst. Menschen mit einer geistigen und/oder psychischen Behinderung reagieren nicht immer so, wie du es erwarten würdest und von anderen Gesprächspartner*innen gewohnt bist. Außerdem können dir ihre Lebensgeschichten nahe gehen.

Bild: Unsplash

3. Sei ehrlich zu dir selbst

Nicole Katschewitz, ehemals Freiwilligenkoordinatorin in der Pflegeeinrichtung House of Life, rät Engagierten deshalb: „Sei ehrlich zu dir selbst und achte auf dein eigenes Empfinden bezüglich Nähe und Distanz. Wenn du Abstand brauchst, dann halte diesen ein. Wenn es für dich und dein Gegenüber in Ordnung ist, kannst du jemanden aber auch in den Arm nehmen.“ Grundsätzlich soll die Arbeit Spaß machen und dir und den Menschen, mit denen du arbeitest, gut tun!

Sollte dich eine Situation emotional oder physisch überfordern, wende dich bitte sofort an die Verantwortlichen und hole dir Rat.

Bild: Unsplash

4. Denke an ein polizeiliches Führungszeugnis für ein langfristiges Ehrenamt mit behinderten Menschen

Bei einem kurzfristigen Engagement für Menschen mit Behinderung gibt es keine formellen Anforderungen. Übernimmst du eine dauerhafte ehrenamtliche Tätigkeit, muss ein erweitertes Führungszeugnis beantragt werden.

WAS IST EIN POLIZEILICHES FÜHRUNGSZEUGNIS?

Ein Führungszeugnis ist ein Auszug aus dem Bundeszentralregister für Straftaten, mit dem du nachweisen kannst, dass du nicht vorbestraft bist. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen benötigst du ein sogenanntes „erweitertes Führungszeugnis“, das nur mit einem Schreiben der sozialen Organisation, für die du es brauchst, beantragt werden kann.

WIE BEANTRAGE ICH EIN ERWEITERTES FÜHRUNGSZEUGNIS, WENN ICH IN DEUTSCHLAND GEMELDET BIN?

An dieser Stelle findest du alle Informationen, die du zum Beantragen eines Führungszeugnisses benötigst. Ob du für deine Tätigkeit ein Führungszeugnis benötigst, erfährst du im Kontakt mit der Organisation, bei der du dich engagieren möchtest. Sie berät und begleitet dich bei diesem Prozess.

WIE BEANTRAGE ICH EIN ERWEITERTES FÜHRUNGSZEUGNIS, WENN ICH NICHT IN DEUTSCHLAND GEMELDET BIN (EU-AUSLAND)?

Wenn du nicht in Deutschland gemeldet bist, ist es etwas komplizierter. Mit einigen europäischen Ländern hat das Deutsche Bundesamt für Justiz Absprachen getroffen, die es ermöglichen, die Einträge aus deinem Herkunftsland abzufragen. Du erhältst dann ein sogenanntes “Europäisches Führungszeugnis”. Für alle weiteren Informationen wendest du dich persönlich an das Bundesamt für Justiz:

Bundesamt für Justiz
– Bundeszentralregister –
Adenauerallee 99 – 103
53113 Bonn

Öffnungszeiten
Montag – Donnerstag: 07:30 – 16:00
Freitag: 07:30 – 14:00

Telefonnummer
+49 228 99 410-40


Du möchtest dich für Menschen mit körperlichen und/oder psychischen Behinderung engagieren?

Dann schau doch mal auf vostel.de vorbei und entdecke zahlreiche Projekte für dein Ehrenamt mit behinderten Menschen!


Mehr Tipps und Infos zu freiwilligem Engagement findest du in unserem Freiwilligenguide oder über unsere Social Media Kanäle (Facebook, Instagram, Twitter). Hier halten wir dich über alles Wichtige aus der Engagement-Welt auf dem Laufenden! Also schau gerne auch dort mal vorbei! 🙂


Dein Team von vostel.de


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