Definition: Was ist der Unterschied zwischen Ehrenamt, Engagement und Freiwilligenarbeit?
In Deutschland engagieren sich laut BMI rund 29. Millionen Menschen ehrenamtlich. Doch laut Definition ist nicht jede freiwillige Aktivität gleich ein Ehrenamt. Um ein wenig Licht in den Begriffsdschungel zu bringen, geben wir in diesem Beitrag einen Überblick zum Unterschied von Engagement, Ehrenamt und Freiwilligenarbeit und zeigen dir, welche dieser Engagementmöglichkeiten du auf vostel.de findest.
Was bedeutet der Begriff Ehrenamt?
Umgangssprachlich werden unter „Ehrenamt“ alle Aktivitäten gesammelt, die mit freiwilligem Engagement verbunden werden. Genau genommen handelt es sich bei einem Ehrenamt laut Definition jedoch um eine Tätigkeit, die mit einem Amt verbunden ist, in das jemand gewählt wird. Das lässt sich auch im Wort selbst erkennen, das aus „Ehre“ und „Amt“ zusammengesetzt ist. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Position als Kassenwart in einem Verein. Ebenfalls essentiell für ein klassisches Ehrenamt ist, dass die Tätigkeit unentgeltlich und öffentlich ausgeübt wird und Dritten zugutekommt. Zudem ist sie langfristig ausgelegt, findet also nicht nur einmalig oder begrenzt statt.
Heutzutage hat sich das Engagement von Freiwilligen allerdings etwas verlagert und sie neigen dazu, sich (zunächst) eher projektbasiert oder einmalig zu engagieren. Für Non-Profit-Organisationen bedeutet dies, dass sie neue Wege finden müssen, um junge Freiwillige zu gewinnen – beispielsweise über niedrigschwellige Projekte, die es ermöglichen, eine Organisation zunächst kennenzulernen, bevor sie sich langfristig binden. Denn aus einer einmaligen oder projektbezogenen Aktivität wird oft auch ein langfristiges Ehrenamt.
Für Non-Profit-Organisationen, die mehr zum Thema erfahren möchten, empfehlen wir unseren speziellen Beitrag „Junge Ehrenamtliche finden und langfristig binden„.
Was bedeuten soziales oder gemeinnütziges Engagement?
Ein soziales oder gemeinnütziges Engagement bezeichnet jegliches soziales Handeln, das der Allgemeinheit zugutekommt, egal ob in Form einer Zeit-, Sach- oder Geldspende. Die Aktivität muss dabei im Gegensatz zum Ehrenamt nicht langfristig oder mit einem festen Amt verbunden sein. Bereits das Unterzeichnen einer Petition oder eine Schicht in der Essensausgabe einer Obdachlosenhilfe kann dazu zählen. Wichtig ist aber, dass die Aktivität einen Öffentlichkeitscharakter hat, der Einkauf für eine*n Nachbar*in zählt im engeren Sinne nicht dazu.

Was bedeutet Bürgerschaftliches Engagement?
Diese Form des Engagements hat seinen Kern bei dem bereits genannten gemeinnützigen Engagement. Schaut man etwas genauer hin, ist es jedoch etwas politischer ausgelegt. Denn in den meisten Fällen geht es beim bürgerschaftlichen Engagement um die Ausübung oder den Schutz von gesellschaftlichen Gütern, Gesetzen oder Menschenrechten. Damit ist das es eine Form der aktiven politischen Teilhabe und essentiell für eine funktionierende Demokratie.

Was bedeutet Freiwilligenarbeit und was sind Freiwilligendienste? (BFD, FSJ, FÖJ, FKJ, etc.)
Seit einigen Jahren nehmen sich viele junge Menschen nach ihrer Vollzeitschulpflicht eine Auszeit, in der sie sich engagieren, um wichtige Schlüsselkompetenzen für Ausbildung, Studium und Beruf zu sammeln. Was früher die Alternative zum Wehrdienst (Zivildienst) war, ist heute ein Freiwilliges Jahr oder ein Bundesfreiwilligendienst.
Der Unterschied zwischen Freiwilligenarbeit und einem Ehrenamt besteht vor allem im Rahmen und der Bezahlung. Während eines Freiwilligendienstes, der zwischen 6 Monaten und 2 Jahren dauern kann, besuchen die Freiwilligen begleitende Veranstaltungen, um sich mit anderen Freiwilligen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Für ihre Arbeit bekommen die Freiwilligen häufig eine Unterkunft und Mahlzeiten gestellt, sowie ein Taschengeld gezahlt. Bei einem auf Landes- bzw. Bundesebene anerkannten Träger wird ein Vertrag unterschrieben und das Jahr geleistet.
Bei einem Freiwilligen Jahr kann man sich in verschiedenen Bereichen sozial, kulturell oder ökologisch engagieren. Dieses Engagement heißt dann Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges Kulturelles Jahr (FKJ) oder Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Und auch bei einem Bundesfreiwilligendienst (BFD) kann man einen Schwerpunkt wählen.
Häufig gewähren Universitäten und Hochschulen Vorteile während des Studiums, wenn man zuvor ein Freiwilliges Jahr geleistet hat, beispielsweise kann die Arbeit als Praktikum angerechnet werden.
Welche Engagementmöglichkeiten finde ich auf vostel.de?
Auf vostel.de versammeln wir eine Vielzahl von kurz- und langfristigen sozialen Engagements, Ehrenämtern und bürgerschaftlichen Engagementmöglichkeiten. Dabei kannst du über die Filter nach unterschiedliche Zielgruppen und Themen suchen und so das passende Ehrenamt oder Engagement für dich finden.
Dein vostel.de Team wünscht dir viel Freude bei deinem Engagement oder Ehrenamt!

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