Junge ehrenamtliche Mitarbeiter*innen finden und langfristig binden
Junge Freiwillige sind die Zukunft der ehrenamtlichen Arbeit – und gleichzeitig gar nicht so leicht zu erreichen. Als noch schwieriger erweist es sich häufig, junge ehrenamtliche Mitarbeiter*innen im Verein zu halten. Immer mehr soziale Organisationen haben Probleme, neue Mitglieder zu finden und langfristig zu binden. Im schlimmsten Fall müssen sie ihre wichtige Arbeit auf Grund von fehlenden Ehrenamtlichen ganz aufgeben.
Gleichzeitig ist die Zahl der jungen Engagierten seit Jahren konstant. Laut den Zahlen des Fünften Freiwilligensurveys des Bundesministriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus dem Jahr 2019 engagieren sich 42 % der 14 -29 jährigen ehrenamtlich. Also fast die Hälfte der Personen dieser Altersklasse ist ehrenamtlich aktiv. Wie passt das also mit der genannten Herausforderung, junge Freiwillige zu aktivieren und an die eigene Organisation zu binden, zusammen?
In unserer Blog-Reihe mit vielen wertvollen Tipps für soziale Organisationen gehen wir dieser Frage auf den Grund und teilen unsere Erfahrungen und praktischen Tipps zur Gewinnung und Bindung von jungen, ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen mit dir. Über unseren Newsletter erfährst du als erstes von neuen spannenden Beiträgen (hier kannst du dich dafür anmelden).
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Teil 1: Die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse
Die Welt des Ehrenamtes ist so vielfältig wie die Menschen, die sich darin engagieren. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Gruppe der „jungen Freiwilligen“: Wer sind sie, was treibt sie an, was sind ihre speziellen Bedürfnisse und Wünsche? Und wie könnt ihr als gemeinnützige Organisation ein noch tieferes Verständnis von diesen Personen entwickeln? Denn nur so schaffen es Organisationen nachhaltig, junge ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für ihre Arbeit zu gewinnen und langfristig zu binden.
1. Wer sind die „jungen Freiwilligen“?
Wen meinen wir eigentlich genau, wenn wir von „jungen Freiwilligen“ sprechen?
Um das besser einordnen zu können, werfen wir einen Blick auf das Generationsmodell und schauen uns dabei zwei Generationen im Detail an: Generation Y und Generation Z.
Generation Y beschreibt all diejenigen, die zwischen 1981 und 1996 geboren sind. Für Personen dieser Jahrgänge bezeichnend sind unter anderem ein großes Interesse an Freiheit und Flexibilität. Sie kennen sich im Umgang mit technischen Geräten wie Smartphones, Laptops oder Tablets aus. Sie wünschen sich ein Ehrenamt mit Sinn, das ihnen gleichzeitig Spaß bringt.
Die Menschen der Generation Z wurden zwischen 1996 und 2012 geboren, wünschen sich wieder mehr Stabilität und Sicherheit als ihre Vorgänger*innen, sind tendenziell aber auch etwas unverbindlicher. Sie haben ebenfalls ein sehr gutes technisches Verständnis und möchten Privat- und Arbeitsleben wieder stärker voneinander trennen, als noch die vorherige Generation.
Natürlich können solche Generationsmodelle keine komplexe, aus vielen verschiedenen Individuen bestehende Gruppe, aufs kleinste beschreiben. Sie helfen uns aber dabei ein grobes Verständnis für die unterschiedlichen Altersgruppen und ihre Charakteristika zu entwickeln.
Wenn wir von „jungen Freiwilligen“ sprechen, meinen wir vor allem die 18 – 33-jährigen.
2. Welche besonderen Wünsche, Motivationen und Bedürfnisse haben junge Freiwillige?
Um ihre Bedürfnisse und Motivationen im Bezug auf Ehrenamt noch besser zu verstehen, haben wir 2020 eine bundesweite Freiwilligen-Umfrage mit über 1.000 Teilnehmenden zwischen 18 und 33 Jahren durchgeführt. Mit Hilfe der Umfrageergebnisse haben wir ein besseres Verständnis über diese Gruppe und ihr Engagementverhalten erhalten. Unter anderem haben wir die Teilnehmenden dabei auch nach den Hauptgründen und Motivationen für ihr gemeinnütziges Engagement befragt.
Gesellschaft mitgestalten & Probleme anpacken
Der dabei am häufigsten genannte Grund war mit Abstand der Wunsch, die Gesellschaft aktiv mitgestalten und zur Lösung eines sozialen oder gesellschaftlichen Problems beitragen zu können. Junge Freiwillige achten bei der Suche nach und der Entscheidung für ein Ehrenamt also darauf, welche Vision eine soziale Organisation verfolgt, welchen gesellschaftlichen Beitrag sie leistet und wie die Arbeit von Freiwilligen in der Organisation dazu beiträgt.
So ist es also wichtig, dass gemeinnützige Organisationen ihre Vision und Ziele klar formulieren und in ihren Ausschreibungen präsentieren. Für interessierte Freiwillige muss verständlich und sichtbar sein, wie ihr eigenes Engagement diese Vision voranbringt. Neben der klaren Beschreibung der Aufgabenbereiche und der benötigten Voraussetzungen sollte in Freiwilligengesuchen auch deutlich werden, welchen Nutzen das Engagement für die Organisation und das Erreichen ihrer Ziele hat.
Ein gutes Beispiel für eine klar formulierte Vision, ist die Beschreibung von Start with a Friend e.V.:
Start with a Friend e.V. (SwaF) ist ein gemeinnütziger Verein mit 27 Standorten in Deutschland. Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die ihre Vielfalt lebt. Alle Menschen fühlen sich wohl und gestalten gleichberechtigt mit. Dafür schaffen wir persönliche Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte: Durch 1:1 Tandempartnerschaften, Begegnungen in Vereinen, Aktivitäten in Frauencommunitys, vielfältige Community Events und ein gemeinsames Engagement.
Bei den #BIKEYGEES e.V. wird wiederum sehr gut deutlich, welchen gesellschaftlichen Nutzen die Mitarbeit als Ehrenamtliche*r hat:
Jede Frau auf der Welt sollte Radfahren können. Und dürfen!
Radfahren heißt für uns, kostengünstig und umweltfreundlich unterwegs zu sein, Freude an der Bewegung, hilft beim Erkunden der eigenen Umgebung, bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Nicht jede Frau hat die Möglichkeit, das Radfahren zu lernen. Deshalb gibt es uns. Unsere Trainings schaffen sofort sichtbare und nachhaltige Veränderungen für die Lebensrealität der Teilnehmerinnen.
Junge Menschen sind kritisch und möchten mit ihrer investierten Engagementzeit etwas sinnvolles, sinnstiftendes schaffen. Es liegt auch an den Organisationen und deren Kommunikation ihnen dieses Gefühl zu vermitteln.
3. Wen möchtest du erreichen? Lerne deine Zielgruppe kennen
Bevor du dich auf die „junge Zielgruppe“ stürzt, lohnt es sich zunächst einmal herauszufinden, wen genau du eigentlich für deine Organisation und deine Aufgabenfelder gewinnen möchtest. Um die „passenden“ Personen aus dieser großen Gruppe der potentiellen jungen Freiwilligen anzusprechen, ist es von entscheidender Bedeutung, die eigene Zielgruppe noch besser zu kennen und zu verstehen. Eine Methode, die sich zur Bestimmung der Zielgruppe als äußerst nützlich erwiesen hat, ist die „Personamethode“.
Personas als hilfreiche Grundlage
Die Personamethode ist eine Strategie, die darauf abzielt, klare und detaillierte Profile von „idealen“ Freiwilligen zu erstellen. Diese Profile werden als „Personas“ bezeichnet und beinhalten Informationen über demografische Merkmale, Interessen, Fähigkeiten, Motivationen und Kommunikationspräferenzen. Das Ziel ist es, eine konkrete Vorstellung davon zu entwickeln, wer die Menschen sind, die sich ehrenamtlich engagieren oder die Organisation unterstützen sollen.
Die Erstellung einer Persona erfordert Recherche und Zeit, schafft aber ein gemeinsames Verständnis und einen besseren Fokus im Team.
Im erzähl davon Podcast erklärt Katrin die Personamethode nochmals ausführlich und gibt 5 hilfreiche Tipps für die Arbeit mit ihr.
Unzureichendes Wissen über die Zielgruppe und die fehlende Kommunikation über die eigenen Ziele und Visionen, kann es Vereinen und Organisationen also schwer machen, junge ehrenamtliche Mitarbeiter*innen zu aktivieren und zu binden. Versucht doch mal gemeinsam im Team darüber nachzudenken, wie ihr die genannten Tipps umsetzen und in eure Freiwilligensuche integrieren könnt.
Teil 2: Die Informationskanäle der jungen Freiwilligen
Neben einem grundlegenden Verständnis über die „jungen Freiwilligen“, solltest du natürlich auch wissen, über welche digitalen Kanäle du den ehrenamtlichen Nachwuchs erreichen und zu einem Engagement motivieren kannst. Welche Kanäle das sein können, was du für die Kommunikation eurer Gesuche beachten solltest und wie ihr entscheiden könnt, welche Kanäle für euch am sinnvollsten sind, das liest du im zweiten Teil unserer Blogreihe „Junge ehrenamtliche Mitarbeiter*innen finden und langfristig binden“.
1. Über diese Kanäle kannst du junge Freiwillige erreichen
Webseite
Ein wichtiger Kanal für deine Engagementausschreibungen und die allgemeine Präsentation eurer Arbeit und Vision sollte eine eigene Webseite sein. Sie bietet eine zentrale Plattform, um junge Freiwillige anzusprechen und zu gewinnen. Durch die Präsenz im digitalen Raum könnt ihr eure Mission, Werte und Projekte effektiv kommunizieren und seid über Suchmaschinen wie Ecosia oder Google auffindbar.
Eine gut optimierte Webseite mit einer starken SEO-Strategie erhöht zudem die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Dies ermöglicht es potenziellen Freiwilligen, eure Organisation noch leichter zu finden und sich über eure Aktivitäten zu informieren. Da das Thema SEO allerdings nicht ganz ohne ist, kann es von Vorteil sein, sich dabei Unterstützung von Expert*innen zu suchen.
Engagementplattformen
Die Nutzung von Engagementplattformen, wie die der Aktion Mensch oder vostel.de hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen sind dort bereits viele Personen, die sich engagieren wollen, registriert und die Webseiten sind SEO optimiert, also für Menschen, die nach einem Engagement suchen, leicht auffindbar. Zum anderen bedeutet die Erstellung einer Ausschreibung auf einer Engagementplattform für dich einen im Verhältnis geringen zeitlichen Aufwand. Vor allem, wenn man diesen mit dem Aufbau und der Betreuung eines Social Media Accounts oder der eigenen Webseite vergleicht.
Engagementplattformen mit ihren Reichweiten und den großen Freiwilligenpools sind also im Grunde kostenfreie Marketingtools, die du zur Gewinnung von jungen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unbedingt nutzen solltest.
Soziale Medien, wie z.B. Instagram oder TikTok
Auf sozialen Netzwerken mit eigenen Inhalten präsent zu sein, ist heute eigentlich unumgänglich. Junge Menschen nutzen soziale Netzwerke wie TikTok oder Youtube inzwischen nicht mehr nur zur reinen Unterhaltung, sondern immer öfter, um sich über aktuelle Ereignisse und Themen zu informieren.
Durch eine Präsenz auf bspw. Instagram oder TikTok kann deine Organisation ihre Botschaft und ihre Arbeit auf eine kreative und visuell ansprechende Weise teilen. Diese Plattformen ermöglichen es, Geschichten zu erzählen, Einblicke in eure Projekte zu gewähren, Reichweite aufzubauen oder auch eure Community zu mobilisieren. Durch die Nutzung von Social Media kannst du außerdem direkt mit deiner Zielgruppe interagieren, indem du zum Beispiel Umfragen in Instagram Stories durchführst oder auf Kommentare und Nachrichten schnell und unkompliziert antwortest. Das fördert auch die persönliche Bindung zu deiner Organisation.
Wichtig ist dabei, dass du den Aufwand eines oder mehrerer Social Media Kanäle nicht unterschätzt. Für einen gut gepflegten Kanal solltet ihr ausreichend Zeit einplanen, um regelmäßig interessante Inhalte zu erstellen und mit eurer Community zu interagieren.
2. 3 Tipps, für deine Engagementausschreibung als Akquise-Grundlage
Eine Engagementausschreibung, die du auf verschiedenen Kanälen teilen kannst, ist im Prinzip so etwas wie ein Job-Inserat für Freiwilligenarbeit. Sie ist die Beschreibung der Tätigkeit, für welche deine Organisation Unterstützung sucht. Sie sollte daher bei der lesenden Person Interesse wecken, klar verständlich sein und neugierig auf die Organisation und Aufgabe machen. Konkrete Beispiele, wie so eine Ausschreibung aussehen kann, findest du zum Beispiel auf unserer Plattform. Die folgenden 5 Tipps können dir dabei helfen, eine gute Engagementausschreibung zu formulieren:
Wecke Interesse mit dem richtigen Titel
Ein prägnanter und beschreibender Titel ist das A und O für einen guten ersten Eindruck. Dafür sollte der Titel möglichst präzise beschreiben, was die Tätigkeit und wer die Zielgruppe des Engagements ist. Über die Jahre hinweg hat sich auf unserer Plattform folgende „Titel-Formel“ als besonders erfolgreich etabliert:
Titel = nominalisiertes Verb der Tätigkeit + Objekt + Zielgruppe
Ein gutes Beispiel: „Zubereitung von Speisen in einer Notunterkunft für obdachlose Menschen“. Oder in direkter Ansprache: „Bereite Speisen in einer Notunterkunft für obdachlose Menschen zu“
Diese Art ist besonders attraktiv, da Freiwillige so direkt wissen, was ihre Aufgabe sein wird und welche Personengruppe sie dabei unterstützen.
Formuliere freundlich, direkt & strukturiert
Zeige Interessierten durch Formulierungen wie „Du könntest uns dabei unterstützen…“ oder „Wir würden uns freuen, wenn du…“, dass sie ein Mitsprache- und Gestaltungsrecht haben. So symbolisierst du auch, dass ihre Arbeit gewertschätzt und nicht als selbstverständlich gesehen wird. Außerdem solltest du die Freiwilligen immer direkt ansprechen, anstatt in der dritten Person zu schreiben. Das wirkt viel einladender und aktivierender. Achte außerdem darauf, die wichtigsten (und spannendsten) Informationen zu nennen, ohne unnötig auszuschweifen.
Achte auf sensible & angemessene Sprache
Es ist deiner Organisation natürlich selbst überlassen, ob und wie ihr z.B. gendergerechte Sprache nutzt. Dennoch ist hervorzuheben, dass interkulturelle Offenheit und Political Correctness bei jungen Freiwilligen immer mehr an Relevanz gewinnt. Das Genderwörterbuch „Geschickt Gendern“ kann dir Inspiration und Tipps geben, wie du gendergerechte Begriffe in deiner Ausschreibung richtig verwendest. Neben dem Gendern zeigt auch die korrekte Benennung von bestimmten Personengruppen einen reflektierten und sensiblen Umgang mit Sprache. So kannst du in eurer Ausschreibung anstatt von „Flüchtlingen“, „Behinderten“ oder „Ausländer*innen“ besser von „Menschen mit Fluchthintergrund“, „Menschen mit Behinderung“ / „Behinderte Menschen“ und „Menschen mit Migrationsgeschichte“ sprechen.
Noch mehr Tipps für deine Engagementausschreibung findest du in unserem Blogbeitrag zur erfolgreichen Freiwilligensuche.
3. Welche Kanäle solltest du zur Freiwilligengewinnung nutzen?
Diese Frage solltet ihr euch im Team unbedingt stellen, bevor du mit der Kommunikation nach außen loslegst. Denn: Nur wenn ihr wirklich die notwendigen Ressourcen, also zum Beispiel personellen und finanziellen Kapazitäten habt, euch regelmäßig um die Bespielung der Accounts zu kümmern, lohnt es sich, auf verschiedenen Kanälen aktiv zu werden. Vielleicht bist du Teil eines kleinen Teams an Ehrenamtlichen, in dem es neben den anderen Aufgaben, nur wenige Kapazitäten gibt, sich um einen TikTok, Instagram und Youtube Kanal gleichzeitig zu kümmern. Dann macht es für dich wahrscheinlich Sinn, du konzentrierst dich auf den Kanal, auf dem du die meisten potenziellen Freiwilligen für eure Organisation erreichen kannst.
Auch wenn es so scheint, als wären „alle“ immer auf „allen“ Plattformen präsent und ihr deshalb das Gefühl habt, das auch sein zu müssen, ist es am wichtigsten, dass ihr auf eure ganz persönlichen Ressourcen und Möglichkeiten achtet. Nur so schafft ihr es langfristig wirklich gute und motivierende Inhalte zu teilen.
Als Entscheidungshilfe, welche Kanäle zu euch und euren Möglichkeiten passen, könnt ihr euch folgende Fragen stellen:
- Wen will ich erreichen und wen kann ich erreichen?
- Wie viele Ressourcen habe ich (finanziell und personell)?
- Habe ich genügend Inhalte?
Teil 3: Die langfristige Bindung von jungen Freiwilligen
Die langfristige Bindung von jungen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen ist ein weiteres Ziel für Vereine, um verlässliche Unterstützung für ihre Arbeit zu haben. In diesem letzten Teil unseres Blogs, schauen wir uns deswegen an, was euch dabei hilft, junge Freiwillige langfristig an eure Organisation zu binden.
1. Anerkennung als wichtiger Motivator bei der Bindung von jungen Freiwilligen
Anerkennung und Wertschätzung erfährt jede*r von uns gerne. Und genauso ist sie auch für junge Freiwillige ein wichtiger Beweggrund sich längerfristig bei einem Verein zu engagieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Organisationen ihren Ehrenamtlichen Anerkennung vermitteln können. Aus unserer Umfrage unter jungen Freiwilligen aus dem Jahr 2020 haben sich die folgenden drei Formen als die für sie am wichtigsten herausgestellt:
Persönliches Lob & Wertschätzung
- Persönliches Lob & Wertschätzung ist für rund die Hälfte (48%) der Befragten die wichtigste Form der Anerkennung. Während ein Lob immer an eine Leistungen geknüpft wird, bezieht sich Wertschätzung auf die generelle Achtung und den Respekt vor der Person. Unabhängig von ihren Leistungen sollten die Freiwilligen also immer wertschätzend behandelt werden. Und auch wenn es so scheint: dies funktioniert nie stillschweigend sondern muss aktiv verbal oder durch Gesten kommuniziert werden. Das können neben freundlichen Worten auch persönliche Weihnachtskarten, ein kleines Geschenk zum Geburtstag oder auch Team-Ausflüge sein.
Engagementzertifikate
- Ein Zertifikat oder eine schriftliche Bestätigung für ihr Engagement ist die zweitwichtigste Form der Anerkennung für junge Freiwillige. Viele nutzen diese Zertifikate für ihre Lebensläufe oder bei Bewerbungen für eine Arbeitsstelle oder ein Stipendium. Diese Art der Anerkennung ist glücklicherweise relativ einfach umzusetzen. Wir empfehlen euch, eine Vorlage zu erstellen, die ihr dann schnell für die Freiwilligen individualisieren könnt.
Weitertbildungsangebote
- Weiterbildungsangebote sind ebenfalls ein wichtiger Motivator für Junge Freiwillige. Denn sie sind eng Verknüpft mit einem Hauptgründe, weshalb sich junge Menschen überhaupt engagieren: Die persönliche Weiterentwicklung und -bildung. Weiterbildungsangebote können sowohl fachspezifisch sein als auch die Entwicklung bestimmter Skills & Interessen ermöglichen. Hier könnt ihr auf eine Reihe kostenloser und digitaler Angebote von Weiterbildungsplattformen speziell für gemeinnützige Organisationen zurückgreifen. Das sind zum Beispiel die betterplace Academy, das Haus des Stiftens oder D3- so geht Digital.
Vielleicht kann dir und deiner Organisation auch eine kleine Umfrage unter euren Engagierten wertvolle Informationen liefern, um die eigene Anerkennungskultur besser zu verstehen und an die unterschiedlichen Bedürfnisse eurer Freiwilligen anzupassen. Schon allein das Durchführen einer solchen Umfrage, kann für die Freiwilligen anerkennend wirken, da sie nach ihrer Meinung gefragt und miteinbezogen werden.
Was wir dir also mitgeben möchten: Es gibt kein Geheimrezept, wie du all euren Ehrenamtlichen Anerkennung entgegen bringts aber der Mix macht es. Nicht nur Zertifikate und Lob sind wichtig, auch über gemeinsame Zeit mit dem Team, kleine Geschenke oder auch mal eine öffentliche Ehrung, freuen sich die Freiwilligen und bleiben so auch längerfristig motiviert engagiert.
2. Lerne die Motivationen der Freiwilligen kennen, um sie langfristig zu binden
Wie schon für die Gewinnung, ist es auch für die längerfristige Bindung wichtig, die Motivationen eurer Freiwilligen zu kennen und diese, wenn möglich, zu verstärken. Um euch eine Vorstellung zu geben, welche das sein könnten, hier zwei Beispiele:
- Selbstwirksamkeit: Ist die vorrangige Motivation eines oder einer Freiwilligen, dass er oder sie sich engagieren möchte, um bei der Lösung eines Problems zu unterstützen (z.B. Geflüchtete dabei unterstützen schnell Deutsch zu lernen), dann könnte es für diese Person langfristig motivierend wirken, wenn sie immer wieder die Rückmeldung bekommt, dass und wie ihr Beitrag bedeutsam für den Erfolg der gesamten Organisation ist.
- Persönlicher Austausch: Andere Freiwillige wollen durch ihr Engagement vielleicht vor allem in Kontakt mit neuen Menschen kommen und persönliche Beziehungen zu anderen Ehrenamtlichen aufbauen. Für sie könnte ein Motivator für eine langfristige Bindung regelmäßige Team-Veranstaltung oder Zeit für Austausch sein. Ob in Form von Koch-Abenden, Team internen Weiterbildungen oder einfach indem genügend Zeit für gemeinsame Pausen eingeplant wird.
Auch hier empfehlen wir euch, aktiv ins Gespräch mit euren Freiwilligen zu gehen, um ihre Beweggründe besser zu verstehen.
Dein vostel.de Team wünscht dir viel Erfolg bei der Gewinnung & Bindung junger ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen!
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